Inhaltsverzeichnis

Viele Gartenbesitzer wünschen sich einen schönen Rasen. Saftig und tiefgrün soll er sein, strotzend vor Gesundheit und vor allem: Ohne lästiges Moos, das ihm die Nährstoffe entzieht und die Optik stört. Doch die Realität sieht anders aus, das Moos entfernen steht für viele Gärtner regelmäßig an. Doch egal was man versucht, es kommt immer wieder. Welche Mittel helfen wirklich zuverlässig, das Moos entfernen zu können? Oder muss man die Sache ganz anders angehen, die Ursachen bekämpfen und eine andere Rasensorte wählen? Wir haben befreundete Hobbygärtner nach ihren Erfahrungen gefragt und für sie zusammengetragen.

Moos entfernen ist für viele Hobbygärtner eine Herausforderung. Doch wer die Ursachen kennt, kann erfolgreich sein. Foto: 123rf.com

Moos entfernen ist für viele Hobbygärtner eine Herausforderung. Doch wer die Ursachen kennt, kann erfolgreich sein. Foto: 123rf.com

Wenn Moos im Rasen die Freude am Garten schmälert

Moose sind faszinierende und uralte Pflanzen, die sich vor 400 bis 450 Millionen Jahren aus Grünalgen entwickelt haben. Extrakte aus manchen Moosen wirken antibakeriell. Moose nehmen Feuchtigkeit und Nährstoffe meist aus der Atmosphäre, selten aus dem Boden auf. Dadurch bringen sie Nährstoffe ins Ökosystem. Es gibt rund 16.000 bekannte Moosarten. Da sie sehr langsam wachsen, sind sie anderen Pflanzen gegenüber keine große Konkurrenz. Sie weichen daher oft auf Standorte aus, an denen diese ohnehin keine Chance haben. Das zeigt schon an, dass mit dem Boden, auf dem der Rasen wachsen soll, etwas nicht stimmt. Was also sind die Ursachen für Moos? Der Boden ist so beschaffen, dass er nicht gut für die Gräser geeignet ist – darum ist er ideal für die Moose. Wer dauerhaft das Moos entfernen will, muss an diesen Gründen arbeiten. Wenn das Moos nämlich nur mit den üblichen Moosentfernern behandelt wird, kommt es meist schnell wieder.

Die Ursachen für Moos im Rasen

So manches Moos wächst an einer Stelle, die für das gewählte Gras schlicht und ergreifend nicht gut geeignet ist. Häufig sind jedoch auch Pflegefehler die Ursache, dass der Rasen nicht gedeiht, die Moose jedoch wunderbar wachsen. Hier eine kleine Übersicht über mögliche Ursachen:

  • Der Boden ist zu sauer.
  • Der Boden ist zu schwer oder dicht.
  • Es kommt zu Staunässe.
  • Es herrscht ein Mangel oder ein Überschuss an Nährstoffen.
  • Die falsche Saatgutmischung für den Rasen wurde ausgebracht.
  • Der Rasen liegt im Schatten.
  • Es wird zu selten geschnitten.
  • Der Rasen wird zu kurz geschnitten.
  • Der Rasen ist verfilzt.

Wer den Rasen also sehr kurz schneidet und vor allem mit Mineraldüngern überdüngt, schafft für das Salze liebende Moos ideale Bedingungen. Es nutzt jedoch wenig, mit den handelsüblichen, vielleicht sogar chemischen Mitteln dagegen vorzugehen – das Moos kommt immer wieder, und die Grasnarbe wird geschwächt. Moos entfernen funktioniert nur, wenn die Ursache beseitigt wird.

Viele der üblichen Mittel schaden mehr, als sie helfen

Mittel wie Qinoclamin Moosvernichter stören zwar erfolgreich die Photosynthese des Mooses, müssen jedoch ganzjährig angewendet werden und bedeuten somit einen echten „Überschuss“ an Chemie im Garten.

Wer zu Eisen-II-Sulfat-haltige Moosvernichtern greift, holt sich ebenfalls einen falschen Freund in den Garten. Es wird meist mit Eisendünger zusammen verabreicht, der den Boden sauer macht – und Moos liebt saure Böden. Es ist kurz verschwunden und dann schnell wieder da. Zudem sind mit Eisen-II-Sulfat behandelte Moose Sondermüll, und gehören keinesfalls auf den Kompost!

Auch Herbizide helfen nur kurzzeitig gegen das Moos. Ihre langfristige Auswirkung auf Ökosystem und Mensch ist jedoch umstritten.

Moos entfernen durch das Beseitigen der Ursachen

Generell kann man davon ausgehen, das Moos überall dort wächst, wo die Bedingungen für andere Pflanzen zu schlecht sind. Darum hilft es nicht, das Moos zu entfernen, sondern die Ursachen müssen bekämpft werden. Auf einem guten Boden hat das langsam wachsende Moos keine Chance gegen die sprießenden Gräser. Hier einige, leicht zu beseitigende Ursachen, deren Beseitigung beim Moos entfernen hilft:

Schattige Rasenflächen

Ihr Rasen mag am schattigen Platz nicht wachsen, das Moos jedoch schon? Dieses Problem wird sich wahrscheinlich nur auf eine Art lösen lassen: Sie müssen den Rasen neu anlegen und diesmal eine geeignete Samenmischung verwenden. Moos liebt schattige Plätze, doch der richtige Schattenrasen wird sich durchsetzen. Mähen Sie ihn jedoch nie zu kurz und lassen Sie immer 6 cm stehen. Schattige Plätze sind oft etwas feucht, doch wenn es Staunässe gibt, ist das ein zusätzliches Problem. Mischen Sie bei der Neuanlage des Rasens die Erde mit Sand und sorgen Sie für eine gute Drainage. Geeignete Saatmischungen lassen sich einfach online bestellen.

Saurer Boden

Auch auf diesem Boden gedeiht Moos, denn die meisten Pflanzen – so wie Ihr Rasen – haben darauf wenig Chancen. Überprüfen Sie den ph-Wert Ihres Bodens ganz einfach mit einem Teststäbchen (in jedem Baumarkt erhältlich). Liegt er unter 6, hat der Rasen keine Chance. Ein Wert von 7 ist normal. Bringen Sie bei Bedarf Rasenkalk nach Anweisung auf und zwar so lange, bis der ph-Wert sich normalisiert hat.

Staunässe

Schwerer Boden lässt das Wasser nicht gut abfließen, so dass sich Staunässe bilden kann. Passiert das öfter bzw. handelt es sich um ein regenreiches Jahr, geht der Rasen ein und das Moos breitet sich aus. Auch hier hilft das Untermischen von Sand, um eine bessere Durchlässigkeit zu gewährleisten.

Hat man jedoch einfach sehr hoch stehendes Grundwasser, wird man kaum einen schönen Rasen auf dieser Pflanze züchten können. Sie sollte dann für etwas anderes verwendet werden.

Zuwenig Nährstoffe

Ein Mangel an Nährstoffen ist schlecht für den Rasen und damit gut für das Moos. Verwenden Sie am liebsten einen organischen Dünger und schützen Sie damit nicht nur Ihr Gras, sondern gleich Ihre gesamte Umwelt. Organischer Dünger wirkt zwar langsamer, dafür kann man damit ein Überdüngen vermeiden.

Verfilzter Rasen

Die gemeinsam auf einer Fläche wachsenden Pflanzen verfilzen mit der Zeit. Dagegen hilft Vertikutieren, das entweder mit einem Handgerät oder motorbetrieben erfolgen kann. Beim vertikutieren wird die Grasnarbe angeritzt, wodurch alles durchlässiger wird.

Seltenes Mähen

Wer häufig mäht, sorgt für ein kräftiges Wachstum, da die Gräser neue Ausläufer bilden und sich verzweigen. Nur an schattigen Stellen und bei gleißender Sonne sollte nicht zu kurz bzw. nicht gemäht werden.

Fazit:

Moos entfernen funktioniert nur, wenn man die Ursachen für das schlechte Wachstum des Rasens beseitigt. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, sich um den Rasen zu kümmern, den Boden aufzubereiten und eine geeignete Mischung auszubringen.