MDF – die mitteldichte Faserplatte

MDF steht als Abkürzung für mitteldichte Faserplatte. Dabei handelt es sich um einen Holzwerkstoff, dessen Dichte zwischen der von Nassfaserplatten und Schnittholz liegt (daher mitteldicht). Das Produkt wurde in den USA erfunden und verbreitete sich Ende der Achtziger Jahre in Europa. Aufgrund seiner technischen Eigenschaften zählt das Material zu den am meisten verwendeten Holzprodukten weltweit. MDF-Roh-Platten finden im Dach- und Innenausbau ihre Verwendung, beschichtete Faserplatten sind beliebt als Küchen- oder Möbelfront, Laminatfußboden, im Ladenbau sowie in beschichteter Form als Abdeck- und Tischplatten. MDF bietet eine hohe Zug- und Biegefestigkeit und lässt sich mit Lacken und Farben behandeln. So entsteht eine saubere und glatte Oberfläche mit profilierten Kanten oder Ausfräsungen.

Die Herstellung

MDF - Mitteldichte Faserplatte aus HolzDer Holzwerkstoff MDF entsteht durch eine Verpressung von rindenfreiem, fein zerfasertem Nadelholz. Durch eine Quer- und Längspressung entsteht ein homogener Werkstoff, dessen Kanten glatt sind. Dadurch wird eine Lackierung möglich, der Einsatz von Anleimern entfällt. Im Handel erhältlich sind Platten in 2 mm bis 60 mm Dicke, die Dichte liegt in der Regel zwischen 600 kg/cbm und 1000 kg/cbm. MDF-Platten werden in einem ausgeklügelten Produktionsverfahren hergestellt. Von der Formung bis zur Pressung geht es zur Besäumung und dem Kappen.

Die Bestandteile

Die Zusammensetzung des Materials ist abhängig vom späteren Verwendungszweck, MDF-Möbelplatten bestehen zu 80 bis 83 % aus Holzfasern, Hackschnitzeln, Schwarten und zum Teil Restrollen, Altholz, Sägespänen und Furnierresten. Weitere Bestandteile sind ca. 10 % Leim, 6 bis 8 % Wasser, der Rest sind Zusatzstoffe. Neben Fichte, Buche und Kiefer werden auch andere Holzarten wie Gummibaum, Pappel, Akazie, Birke oder Eukalyptus verwendet, je nachdem, wie die Verfügbarkeit der Holzsorten. Mit Harzen kann die Feuchtebeständigkeit der Leimverbindung noch verbessert werden. Zusatzstoffe wie Paraffin verbessern die Quelleigenschaften, Harnstoff dient als Fänger, Spuren von Ammonium-Nitrat oder -Sulfat werden als Härter verwendet.