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„Wer mich ganz kennen lernen will, muss meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz.“

Fürst Hermann von Pückler-Muskau

Fürst Pückler kennen die meisten wohl nur vom gleichnamigen Eis, das uns im Wonnemonat Mai gern eine Freude bereiten darf. Dabei handelt es sich bei diesem Mann, der 1785 auf Schloß Muskau geboren wurde, um eine rundum interessante Person, einen deutschen Dandy und Lebemann, der sich Zeit seines Lebens für die verschiedensten Dinge interessierte. Die beiden wichtigsten Interessen waren – neben den Frauen – die Literatur, und die Gartengestaltung.

Der Fürst war gern zu Fuß unterwegs und wanderte bis in die Provence oder nach Italien. Das Studium der Rechte brach er ab, und ging stattdessen zum Militär. Er knüpfte internationale Verbindungen, und war 1812 das erste Mal von einem Garten sehr beeindruckt: Das war in England, wo die Kunst der Parkpflege den Gärtner in ihm weckte. Diese Inspiration ging so tief, dass er sie nie mehr verlor. Er entwickelte die englische Art der Gartengestaltung weiter und trieb sie zur Perfektion. Seine Werke sind die Landschaftsparks von Muskau(Fürst-Pückler-Park Bad Muskau) und Branitz. Pückler setzte sich dafür ein, dass jedermann seine Parks betreten konnte – ihm selbst war der Zugang zu den englischen Anlagen nur dank seiner persönlichen Beziehungen möglich.

Was meint nun sein Zitat, dass wir wählten, weil wir als Gartenliebhaber es so gut nachvollziehen können?

Pückler war mit großer Leidenschaft bei der Sache – bei allem, was er tat, besonders aber bei seinen Gärten. Das wahre Wesen eines Menschen offenbart sich immer genau an diesen Stellen, wo er etwas freiwillig und mit großer Begeisterung tut. Wie wir zur Arbeit gehen, wie pflichtbewusst wir sind, wie höflich oder großzügig – das sind alles äußere Hüllen, die wir aus gesellschaftlichen Gründen angelegt haben. Einen Blick in unsere Inneres gibt es nur an den Stellen, wo wir wirklich wir selbst sind.

Und sind wir das nicht alle in unsere Gärten? Zurückverbunden zur Natur leben wir unser gestalterisches Talent aus. Das Schönste ist: Unser Werkstoff ist lebendig. Unsere Farben sind von der Erde selbst geschenkt, und unsere größten Bewunderer sind die Tiere, die in unseren Gärten leben. Im Garten wird ofenbar, wie ein Mensch wirklich tickt: Ist er ein minimalistischer Purist, der jeden Grashalm in die richtige Richtung drängt, oder eine verspielte Romantikerin, die im Elfengarten zur Höchstform aufläuft?

Lassen Sie sich nicht dazu verführen, Ihren Garten so zu gestalten, dass er nur den Nachbarn gelingt. Erlauben Sie – vor allem sich selbst – einen tiefen Blick in das eigene Herz.