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„Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters“ – Gibran

Wer keine Augen hat, hinter die Dinge zu sehen, entdeckt im Winter den Tod. Alles scheint abgestorben, die Äste und Zweige sind kahl, die Beete leer, das Gras erfroren. Die Kälte hält die Welt im Griff, hält uns in Atem, und die steifen Bäume knirschen im Wind. Doch entspricht dieser Eindruck der Wahrheit? Halten wir einen Moment inne und erinnern uns an das ewige Werden und Vergehen.

In der Natur gibt es keinen Tod, nur einen ewigen Kreislauf, einen Ring, der sich schließt, ein Rad, das immer wieder an seinen Startpunkt dreht, und dann weiter, und weiter.

In der Natur gibt es keinen Tod

Wo also sind im Winter all die Früchte des Frühlings, die Blumen, die werden wollen, die unzähligen neuen Blätter, mit denen die Welt in neues Grün getaucht wird? Befinden sie sich irgendwo, werden sie erst gebildet, oder kommen sie von außen hinzu? Die Wahrheit ist, sie sind immer da. Der Winter ist nichts anderes als ein kleiner Schlaf, in dem alles, was werden will, verborgen liegt.

Die Zwiebeln träumen von den Blumen, die sie einmal sein werden. Die Bäume träumen von ihrem üppigen Blätterkleid, die Früchte von wieder neuen Früchten, die aus ihnen gebildet werden. Darum werden im Winter die Blumen geträumt, die uns im Frühling erblühen.

Welche köstliche Wahrheit steckt in diesen Worten! Erinnern sie uns doch daran, dass auch für uns, die wir Teil der Natur und in sie eingebettet sind, der ewige Kreislauf gilt. Nach jedem Schlaf gibt es ein neues Erwachen, und jeder Winter wird von einem neuen Frühling abgelöst. So denn, genießen wir die Zeit! Erinnern wir uns an unser erstes, zaghaftes Erwachen, jetzt da um uns herum die erträumten Blüten und Gräser ihre zarten Spitzen in die erstarkende Frühlingssonne strecken.